» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

     » Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

     » Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

Informationen zu Jean Paul

„Wo wohnen Sie? Wie heißen? Wer sind Sie? – Ihr Werk ist ein Juwel; es haftet mir, bis sein Urheber sich mir näher offenbart.“ Eine geradezu atemlose Begeisterung hat das Manuskript der „Unsichtbaren Loge“ bei Karl Phillip Moritz ausgelöst. Jean Paul hatte es ihm mit Bitte um Beurteilung und Weitervermittlung übermittelt und so gleichzeitig den Grundstein seiner literarischen Karriere gelegt.


Freilich sind die Urteile der Zeitgenossen zu seinen Werken nicht immer so schmeichelhaft ausgefallen. Vor allem Schiller und Goethe tun sich schwer mit Jean Paul, der ihnen doch arg provinziell erscheint. Trotzdem stellen sie in ihren Briefen fest, dass ihnen die Werke Jean Pauls immerhin „nicht ganz zuwider“ sind und verewigen den oberfränkischen Autor in einigen wenig schmeichelhaften Xenien. Der nimmt selbst kein Blatt vor den Mund und bringt bei einem Besuch in Weimar Goethe dazu, vor Ärger einen Abend lang wortlos seinen Teller zu drehen. Überhaupt haben ihm zumindest die Essmanieren des Dichterfürsten nicht behagt: „Auch frisset er entsetzlich“, bemerkt er lapidar in einem Brief an einen guten Freund.

Jean Paul war und ist ein Autor, der polarisiert. Sein charakteristischer Stil ist selten leicht, aber immer gewinnbringend zu lesen. Denn allem Ernst liegt immer ein freundschaftliches Augenzwinkern zugrunde, auch die bitterste Satire wird mit warmen Worten aufgefangen, und es gibt keinen Roman, in dem der Erzähler nicht den Dialog mit dem Leser sucht, um ihm zu erklären, wie schwer es doch ist, Bücher zu schreiben. So heißt es im „Hesperus“: „Jetzt bin ich schon wieder im Sieden und Flammen – und doch nehm’ ich mir, sooft ich eintunke, vor, die Kunstrichter zu gewinnen und mit meiner Feder zu schreiben wie mit einem Eiszapfen. Aber es ist mir unmöglich […].“

Gott sei Dank, möchte man hinzufügen. Denn mit kalter Feder wäre die Welt um einige einzigartige Werke ärmer, deren Charaktere einem bei der Lektüre immer näher kommen, bis man schließlich das Gefühl hat, neue Freunde gewonnen zu haben. Fangen auch Sie an zu lesen, und lernen Sie das Schulmeisterlein Wutz, den Armenadvokaten Siebenkäs, den Humoristen Schoppe und natürlich auch ihren Schöpfer Jean Paul kennen. Denn so viel ist sicher: Ein skurrileres und liebenswürdigeres Romanpersonal finden Sie bei keinem anderen Autor.

Unter dem Titel „Jean Paul – Eine Fremdlebensbeschreibung“ finden Sie im Menü Service eine PowerPoint-Präsentation mit Informationen zu Leben und Werk des Dichters zum Download.

Jean Paul liebte seine oberfränkische Heimat und das Fichtelgebirge. Der Dichter war zu Lebzeiten in dieser Region verwurzelt, und er ist es heute noch, wie die vielfältigen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2013 bewiesen haben. So ist es auch kein Zufall, dass alle wichtigen Museen und Gedenkstätten im Oberfränkischen liegen – sehenswerte Ausflugsziele, die für literarisch Interessierte immer eine Reise wert sind.

Zum Weiterlesen besuchen Sie auch unsere umfangreiche Linkseite zu Jean Paul. Dort finden Sie die wichtigsten Websites zu und über Jean Paul, auf denen Sie nach Herzenslust recherchieren können.
 

Jean-Paul-App

Ein digitales Erlebnis der besonderen Art bietet die App „Dichterwege – Auf den Spuren von Jean Paul“ der Bayerischen Staatsbibliothek München. Per Tablet und Smartphone kann jeder eine spannende Reise durch die Welt des berühmten Schriftstellers antreten. In Verbindung mit dem Jean-Paul-Weg in Oberfranken liefert die App umfassende multimediale Informationen, die vielfältige Zugänge zu Jean Paul eröffnen. Mit dieser innovativen Art der Präsentation soll einerseits der Wanderer auf dem Jean-Paul-Weg jederzeit Informationen, auch etwa zur Gastronomie, abrufen können, aber sie versucht auch, neue Nutzerkreise für Jean Paul zu gewinnen. Die App ist kostenlos erhältlich im App Store, bei GooglePlay und im Windows 8 Store.

 

 

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Jean Paul 2013 e.V.
Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

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