Martin Daske
2. Preis Sparte Radiophone Klangkunst
Martin Daske, Berlin
„… und er zerdrückte weinend das Wölkchen der Zeit“ (2012)
Ursendung am 1. Juni 2013, Hessischer Rundfunk, 23.05 Uhr, hr2-kultur
Martin Daske, geboren 1962 in Berlin, erhielt seine kompositorische Ausbildung in den USA am Dartmouth College bei Christian Wolff, in Krakòw und am Mozarteum Salzburg bei Boguslaw Schaeffer. Er entwickelte neben seinem „normalen“ kompositorischen Schaffen (zuletzt: „sans paroles dans sables mouvants“ für Sextett, 2007) und „AquAria“ für Unterwassergesang – auf ein Konzept von Claudia Herr (2008) eine Form dreidimensionaler Notation („folianten“) und 2010 eine weitere („Notensetzen"). 2001 Gründung des Duos „Soundscrapers“ mit dem Berliner Philharmoniker Janne Saksala.
2002 erfolgte die Gründung des Duos „Die Klangschürfer“ mit dem Sprachkünstler Rainer Rudloff. Zahlreiche Hörspiele und andere Radioarbeiten (zuletzt: „no barking at any time“, 2006). Klanginstallationen, z.B. „memoiren eines echonebels“ (2010), Kinderhörspiele, Theater- und Filmmusiken (zuletzt: „Lunik", 2006/07) und „Je voudrais être légère" (Tanztheater, Marseille 2008/09). Seit 1989 ist er gemeinsam mit Rainer Rubbert künstlerischer Leiter der Konzertreihe "Unerhörte Musik" in Berlin. Seit 1993 betreibt Daske sein eigenes Produktionsstudio: tribord studio. CD-Veröffentlichungen bei WERGO, edel-records, dem Hörverlag, der Hörcompany und beim Baumhaus Verlag. Von 2006 bis 2012 war er auch Geschäftsführer der Initiative Neue Musik e.V. Berlin. Seit 2009 arbeitet er verstärkt für Ausstellungen, z.B. art forum berlin, artefiera bologna, art brussels, art amsterdam, Galerie Mario Mazzoli.
Werkkommentar
Nachdem ich den Text aus Jean Pauls „Hesperus“ ausgewählt hatte, habe ich mit zufällig ausgesuchten Klängen und Klangfetzen aus meinem Archiv die Komposition erstellt, mal leitete der Text, meist aber die Klänge. Ebene für Ebene, Schicht für Schicht, Schlag um Schlag verwob sich das Gebilde.
Traum Emanuels, daß alle Seelen eine Wonne vernichte
„Und der Engel des Endes öffnete die Arme weit und drückte das ganze Menschengeschlecht in eine Umarmung zusammen. – Da glimmt, duftet, tönt die ganze Au – da stocken die Sonnen, aber die Insel wirbelt sich selber um die Sonnen – die zwei gespaltnen Ich rinnen ineinander ein – die liebenden Seelen fallen aneinander wie Schneeflocken – die Flocken werden zur Wolke – die Wolke schmilzt zur dunkeln Träne. –
Die große Wonneträne, aus uns allen gemacht, schwimmt durchsichtiger und durchsichtiger in der Ewigkeit. –
Endlich sagte leise der Engel des Endes: Sie sind am süßesten vergangen an ihren Geliebten. –
Und er zerdrückte weinend das Wölkchen der Zeit. –"
Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
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Poesie und Information
Immer am Montag war Hundsposttag.
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