Jean Pauls Orte: Heidelberg
Enthüllung der Jean-Paul-Litfaßsäule in Heidelberg
Do 21. März 2013, 14 Uhr, vor der Stadtbibliothek, Poststraße
Enthüllung durch Hans-Martin Mumm, Leiter des Kulturamts
Eine Litfaßsäule für Jean Paul in Heidelberg
Wochen-Kurier Heidelberg vom 20.03.2013
Jean Paul in Heidelberg
Die sieben Wochen, die Jean Paul vom 6. Juli bis 23. August 1817 in Heidelberg verbrachte, empfand er selbst als einzigartigen Höhepunkt seines Lebens. «Ich habe hier Stunden erlebt», fasste er die Zeit im Rückblick zusammen, «wie ich sie nie unter dem schönsten Himmel gefunden.»
Es begann schon mit dem Empfang bei Jean Pauls Ankunft: 250 Studenten zogen in einem Fackelzug vor sein Hotel und ließen ihn als «Kämpfer für Freiheit und Recht» und «Lieblingsdichter der Deutschen» hochleben, worauf Jean Paul ein Bad in der Menge nahm und mit den Studenten auf die Neckarbrücke zog.
In den kommenden Wochen wurde er in allen Häusern der Heidelberger Professorenschaft herumgereicht und traf außerdem mit Hegel, Uhland und Tieck zusammen. Man veranstaltete Kutschenausflüge und Flußfahrten auf dem Neckar für ihn, organisierte Picknicks mit geselligen Spielen (wobei sich der beleibte Dichter beim Sackhüpfen erstaunlich beweglich zeigte) – und Jean Paul verlor in Heidelberg nochmals sein Herz: Der 54jährige verliebte sich in die 26jährige Theologentochter Sophie Paulus, die seine Entflammtheit schüchtern erwiderte.
Am Ende erfuhr er gar noch akademische Ehren: Bei einem feucht-fröhlichen Punsch-Abend kam Hegel die Idee, Jean Paul zum Doktor zu machen, und auf Beschluss des Fakultätsrats überbrachte er dem verdutzten Dichter kurz darauf tatsächlich eine Promotionsurkunde.
Als Jean Paul die euphorischen Tage im folgenden Jahr zu wiederholen versuchte (16. Juni bis 1. Juli 1818), erlebte er jedoch eine herbe Enttäuschung. Die gelehrte Lebewelt interessierte sich inzwischen für andere Phänomene, und Sophie Paulus hatte die fatale Idee, Jean Pauls Intimfeind August Wilhelm Schlegel zu heiraten. Aus Bayreuth aber schrieb Jean Pauls immer noch eifersüchtige Ehefrau, er solle ruhig bleiben, wo er sei. Als Beschämter und Geschlagener kehrte er schließlich heim. Sic transit gloria mundi.
„Jean Paul in Heidelberg“ mit Veranstaltungen (PDF)
Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
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Poesie und Information
Immer am Montag war Hundsposttag.
Zu Wochenbeginn versendeten wir einen Aphorismus von Jean Paul, und in unregelmäßigen Abständen informierte der Newsletter über Termine und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jubiläumsjahr 2013.