Jean Pauls Orte: Rehau
Enthüllung der Jean-Paul-Litfaßsäule in Rehau
Do 21. März 2013, 11 Uhr, Ecke Kirchgasse/Friedrich-Ebert-Straße
Enthüllung mit Begrüßung und Ansprache des 1. Bürgermeisters Michael Abraham, Zitatsalat á la Gutenberg mit Schülern der Gutenbergschule unter der Leitung von Christine Glas, Vortrag von Birgit Kaiser-Bergander (Buchhandlung Seitenweise), Tanz mit Kindern des Löhe-Kindergartens, Ansprache von Pfarrer Thomas Wolf
Pressemitteilung: 250 Jahre Jean Paul – Überregionale Ausstellung mit Jean-Paul-Litfaßsäule in Rehau
Jean Paul in Rehau
Diese prophetischen Worte schrieb Erhard Friedrich Vogel (1750–1823), damals Pfarrer in Rehau, dem 20jährigen Jean Paul zu dessen erstem Buch «Grönländische Prozesse». Als 13jährigen hatte er ihn kennengelernt und den Heranwachsenden seitdem wie kein zweiter gefördert. Als seinen «ältesten literarischen Wohltäter» hat ihn Jean Paul denn auch bezeichnet, als er Vogel – nochmals 10 Jahre später – seinen ersten Roman «Die Unsichtbare Loge» zusandte.
Durch Vogel wurde Rehau zu einer Art geistigem Zentrum für den jungen Jean Paul. Wann immer er konnte, wanderte er von Hof, von Schwarzenbach oder Töpen hierher. Denn Vogel nahm nicht nur an allen geistigen Entwicklungen der Aufklärungsepoche lebhaften Anteil – er besaß auch eine reichhaltige Bibliothek, aus der der junge Lesehungrige ausleihen durfte, was er begehrte: die Werke Shakespeares, die neuesten philosophischen Schriften von Immanuel Kant, die Romane von Heinse und Hippel oder Goethes «Werther», der soeben erschienen war. Und Vogel nahm sogar Texte von Jean Paul auf, als er selber ein Buch herausgab, die «Raffinerien für raffinirende Theologen» (1786).
Vogel war in allen intellektuellen Fragen der stürmisch bewegten Aufklärungs- und Revolutionsepoche auf der Höhe der Zeit; in seiner Bibliothek flossen die geistigen Strömungen zusammen, als müsse es in der entlegenen Provinz der fränkisch-böhmischen Grenzregion keine geistige Enge oder Beschränktheit geben. Hier fand der junge Johann Paul Friedrich Richter den Mut, es mit der «großen Welt» aufzunehmen und sich als Autor zu versuchen. Er dankte dies nicht zuletzt der Selbstlosigkeit Vogels, der sich in kluger Bescheidung zurücknahm und seinem Schützling schon früh den Vorrang gab: «Sie können», schrieb er bereits dem 18jährigen, «noch dereinst mehr Verdienst um mich haben, als ich gegenwärtig um Sie gehabt habe. Heben Sie diese Weissagung auf.» Jean Paul tat es – und Pfarrer Vogel aus Rehau behielt Recht.
„Jean Paul in Rehau“ mit Veranstaltungen (PDF)
Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
Lesen Sie Artikel zu Publikationen und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jahr 2013.
Poesie und Information
Immer am Montag war Hundsposttag.
Zu Wochenbeginn versendeten wir einen Aphorismus von Jean Paul, und in unregelmäßigen Abständen informierte der Newsletter über Termine und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jubiläumsjahr 2013.