Jean Pauls Orte: Nürnberg
Enthüllung der Jean-Paul-Litfaßsäule in Nürnberg
Do 11. Juli 2013, 13.30 Uhr auf dem neuen Bildungscampus, Gewerbemuseumsplatz 4
Enthüllung mit Rita Kamm-Schuberth von der Stadtbibliothek, Dr. Wolfgang Eckart, Leiter des Bildungscampus Nürnberg, und Wolfgang Riedelbach, Intendant der Musica Franconia, die im Jubiläumsjahr ihren Schwerpunkt auf Jean Paul legte, sowie Julia Knapp und Katharina Ströhl von Jean Paul 2013. Im Anschluss fand ein Pressegespräch in der Lounge der Musikbibliothek Ebene L 3 der Stadtbibliothek statt.
Erinnerung an 250. Geburtstag des Dichters: Jean-Paul-Litfaßsäule in Nürnberg
Nürnberger Nachrichten vom 12.07.2013
Enthüllung der Jean-Paul-Litfaßsäule in Nürnberg am 11. Juli 2013
Pressemeldung Bayern 10.07.2013
Jean Paul in Nürnberg
Schon Ende des 18. Jahrhunderts war Nürnberg, des Deutschen Reiches Schatzkästlein, so berühmt und vielfach beschrieben, dass man gar nicht dort gewesen sein musste, um so tun zu können als ob. Folgerichtig hatte Jean Paul keine Skrupel, sich literarisch nach Nürnberg reisen zu lassen – via Phantasie erfunden und aus Reiseführern zusammengeklaubt: Sein Buch «Palingenesien. Jean Pauls Fata und Werke vor und in Nürnberg» (1798) kann als eine der ersten virtuellen Reisebeschreibungen der deutschen Literatur gelesen werden.
Der fiktiven Handlung nach trifft Jean Paul am 17. April 1797 in Nürnberg ein und besucht zunächst den «Irrhain» des Pegnesischen Blumenordens in Kraftshof. Am 30. April isst er im Wirtshaus am Dutzendteich, wo «alle Welt da war, besonders die gelehrte, die schöne, die große.» Zwischendurch überarbeitet er seine alten Satiren; für seine geneigten Leserinnen unterlegt er die Texte mit einer sentimentalen Handlung und flicht (obwohl realiter noch unverheiratet) eine Geschichte von den Eheproblemen des Erzählers ein, welche zuletzt – Nürnberg sei Dank – zu einem ‹happy end› führt.
Wie prophetisch und trügerisch Literatur doch sein kann! Als sich Jean Paul 1812 tatsächlich erstmals länger in Nürnberg aufhält, ist er unterdessen wirklich verheiratet und hat tatsächlich Eheprobleme. Nur lösen sich letztere nicht so leicht wie einstmals literarisch erdacht, sondern überschatten den ganzen Aufenthalt. Missmutig betrachtet Jean Paul die Stadt, erkennt überall nur «die Herrschaft des Kaufmanns und die Kälte gegen Philosophie und Dichtkunst». Auch das lang ersehnte Treffen mit Kollege Jacobi verläuft enttäuschend. Immerhin lernt er den Philosophen Hegel kennen; bereits im Vorjahr hatte er das Manuskript des «Fibel» bei dessen Verleger Leonhard Schrag unterbringen können. Frau Hegel hilft ihm sogar, zum Geburtstag seiner Frau ein Kleid auszusuchen, so dass Jean Paul zwar mit Geschenk, aber ohne Optimismus nach Hause zurückkehrt: Seine Frau hatte in ihren Briefen nach Nürnberg kein Blatt vor den Mund genommen und ihm wortreich ihre «dumpfe Resignation» vorgehalten, von der nur der Tod sie erlösen könne.
Jean Pauls reale Ehe fand dann auch kein ‹happy end›. Und er selbst war es, der als erster das Zeitliche segnete. Systematisch trank er sich dem Grab entgegen. Zuletzt erkrankte er an Grauem Star und erhoffte sich Hilfe von Augenärzten in Nürnberg – vergeblich. Binnen weniger Monate verlor er sein Augenlicht und starb – fast erblindet – am 14. November 1825 mit 62 Jahren. Seine Frau überlebte ihn um dreieinhalb Jahrzehnte.
„Jean Paul in Nürnberg“ mit Veranstaltungen (PDF)
Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
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Poesie und Information
Immer am Montag war Hundsposttag.
Zu Wochenbeginn versendeten wir einen Aphorismus von Jean Paul, und in unregelmäßigen Abständen informierte der Newsletter über Termine und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jubiläumsjahr 2013.