Jean Pauls Orte: Leipzig
Enthüllung der Jean-Paul-Litfaßsäule in Leipzig
Do 21. März 2013, 14 Uhr, Innenhof der Universität/Campus Augustusplatz
250. Geburtstag von Jean Paul: Eine Litfaßsäule für Leipzig und zwei Sendungen im Radio
Leipziger Internet Zeitung 17.03.2013
Jean Paul in Leipzig
Ein Gemisch aus Staunen und Skepsis befiel den gerade 18jährigen Jean Paul, als er Mitte Mai 1781 in Leipzig eintraf, um Theologie zu studieren. Aus der oberfränkischen Provinz stammend, hatte er eine Stadt von knapp 30.000 Einwohnern noch nie gesehen, von der Prosperität der Messemetropole ganz zu schweigen. Er selbst trug ein «Testimonium paupertatis» (Armutszeugnis) bei sich, das den Erlass der Kolleggelder bewirken und ihm das Studium ermöglichen sollte. Theologie war ohnehin das einzige, was ein mittelloses Landkind studieren konnte.
Das tat er zunächst pro forma, warf den falschen Schein jedoch bald von sich, um freier Schriftsteller zu werden. Der Verleger Voß in Berlin druckte 1783 zwar seine Satiren («Grönländische Prozesse»), doch von einem finanziellen Auskommen konnte keine Rede sein. Zu vertrackt und anspielungsreich war seine Prosa, so dass niemand sie verstand. Der junge Autor lebte prekär auf Pump und kreierte eine eigene Armutsmode: das Haar ohne Zopf und das Hemd offen à la Hamlet, ohne Tücher und allen Schnickschnack. Die scheelen Blicke seiner Umwelt und die Forderungen seiner Gläubiger zwangen ihn jedoch am Ende (November 1784), bei Nacht und Nebel die Stadt inkognito zu verlassen – mit falschem Pass, mit falschem Zopf und unter Hinterlassung aller Schulden.
13 Jahre später aber kehrte er wieder – als ein berühmter Autor, dem seit dem Roman «Hesperus» (1795) alles zu Füßen lag. Man lud ihn zu Bällen und Soupés; Professoren, adlige Damen, Schriftstellerkollegen, Ratsherren – alle wollten ihn sehen. Jean Paul genoss es – wäre da nicht Emilie von Berlepsch gewesen. Ihr war es gelungen, Jean Paul ein Eheversprechen abzuringen – das er nach sechs Wochen jedoch widerrief. Danach war ihm der Leipziger Boden nicht mehr geheuer; er ging auf Reisen und übersiedelte Ende Oktober 1798 nach Weimar.
Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
Lesen Sie Artikel zu Publikationen und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jahr 2013.
Poesie und Information
Immer am Montag war Hundsposttag.
Zu Wochenbeginn versendeten wir einen Aphorismus von Jean Paul, und in unregelmäßigen Abständen informierte der Newsletter über Termine und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jubiläumsjahr 2013.