Maxim Seloujanov
Aufführungsempfehlung
Sparte Ensemble, 10 bis 14 Solo-Instrumente
Maxim Seloujanov, München
Das sichtbare Richterscherzo oder 45 musikalische Briefzirkel zur Niederreißung der Venus
Uraufführung im Rahmen des Festivals Klangspuren/Schwaz durch das Ensemble Phœnix Basel am 13. September 2013, Kurhaus Hall/Tirol
Kronenzeitung Tirol 15.09.2013
Maxim Seloujanov wurde 1967 in Moskau geboren. Sein Lebensweg ist geprägt von vielfältigen künstlerischen Aktivitäten und der Zugehörigkeit zu verschiedenen kulturellen Räumen. In seinem Werk bezieht er sich sowohl auf die russische Kultur als auch auf Errungenschaften der westlichen Avantgarden.
Mit fünf begann Seloujanov, Klavier zu studieren und gleichzeitig zu komponieren. Später studierte er an einem Musikkonservatorium in Moskau und setzte sein Kompositionsstudium bei Boguslaw Schaeffer am Salzburger Mozarteum fort, wo er später auch selbst unterrichtete. Sein Handwerk ist Inbegriff einer Vielfalt von kompositorischen Mitteln und Techniken, die stets im Einklang mit den gestellten künstlerischen Aufgaben eingesetzt werden.
Neben seiner Musik schafft der Künstler poetische, theatralische, bildnerische und interaktive multimediale Werke. Seine Arbeiten wurden mit internationalen Auszeichnungen bedacht: Laureat des österreichischen Theodor-Körner-Preises (2002), zweifach beim Herbert-von-Karajan-Kompositionswettbewerb in Wien (2005), dreifach beim Carl-von-Ossietzky-Kompositionswettbewerb in Oldenburg (2013), 1. Preis beim Gustav-Mahler-Wettbewerb in Wien (2010), Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo (2006) u.v.a.
Zu seinen Auftraggebern in jüngerer Zeit gehörten u.a. die Bayerische Staatsoper, SWR, A*DEvantgarde Festival (München), Cantiere Internazionale di Montepulciano, verschiedene Ensembles wie z.B. Österreichisches Ensemble für neue Musik (OENM) und die Pianistin Lisa Smirnova. Seine Arbeiten wurden im Martin-Gropius-Bau in Berlin, bei ALTANA Kulturstiftung (Bad Homburg) und der Pinakothek der Moderne in München präsentiert. Durch die österreichische Bundesregierung wurden einige seiner Werke gefördert, darunter die Oper „DerAlmaNach“. Das Schaffen des Komponisten umfasst über 200 Werke, die alle Musikgattungen einschließen. (Foto: Maria Baranova)
Werkkommentar
Das Stück ist eine Scherzo-Hommage an Jean Paul und sein Werk. Wie bereits der Titel verrät, handelt es sich um eine Anspielung auf den Roman „Hesperus oder 45 Hundposttage“. Die Darbietung des Stückes stellt neben seinem musikalischen Genuss auch eine akustisch-visuelle Komposition dar, bei welcher eine räumliche Verteilung der Musiker die Eigenschaften von Jean Pauls Stil symbolisch wiederzugeben versucht, z. B. durch eine um das Klavier herum verteilte Blechbläser-Dreieckbeziehung oder die „Selbstgespräche“, die die Musiker, Jean Pauls Phrasen aufgreifend, führen und an welchen sie den Zuhörer teilnehmen lassen.
Die Musiker stehen in einem geöffneten Kreis, der sich um das Klavier herum bildet. Die einzige Form, die das scheinbar formlos zerfließende Stück zusammenhält, ist das Prinzip, nach welchem die Töne 45-mal durch den Kreis gejagt werden – mit dem Ergebnis, dass viele „labyrinthische“ Handlungen entstehen. Das Werk umfasst 45 Seiten.
Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
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Poesie und Information
Immer am Montag war Hundsposttag.
Zu Wochenbeginn versendeten wir einen Aphorismus von Jean Paul, und in unregelmäßigen Abständen informierte der Newsletter über Termine und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jubiläumsjahr 2013.