» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

     » Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

     » Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

Jean Paul, der Witz, die Postmoderne und die neuen Medien

Mit seinem Vortrag beschloss Roberto Simanowski am 25. Oktober 2013 die dreiteilige Reihe „Jean Paul – Ein Besuch in der Gegenwart“, die sich im IF-Forum der InterFace AG mit der Modernität Jean Pauls beschäftigte.

InterFace CoverJean Paul war ein „Götter-Leugner“ und ein „geistreicher Zersetzer“, ein glühender Kosmopolit, Skeptiker und Witze-Macher. Man lobt seine Erziehungslehre Levana, die gegen den verbissenen Ernst in Fichtes Reden an die deutsche Nation Witz und Ironie zur Grundlage einer gesunden Persönlichkeit erhob. Man sieht in seiner Politik der "dritten Position zwischen Deutschtümlern und Bonapartisten" eine Vorwegnahme der postmodernen Unentschiedenheit zwischen den gegensätzlichen Polen der ‚Wahrheit'. Mit seiner Ästhetik der Abschweifung nimmt er die Unterbrechungs- und Absprungsästhetik des Hypertextes im Internet vorweg. Wer war dieser Mann, der seine Heimat kaum verließ und zugleich vielen seiner Zeitgenossen gedanklich und mental so weit voraus gereist war?


Die InterFace AG war Sponsor von Jean Paul 2013 e.V.

 

Roberto  SimanowskiRoberto Simanowski ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Basel. Er setzt sich mit den Veränderungen des Schreibens im digitalen Zeitalter auseinander und publiziert das Onlinejournal „dichtung-digital – journal für digitale ästhetik“. In seiner 1996 abgeschlossenen Dissertationsschrift beschäftigte er sich mit der Massenliteratur um 1800. Neben seinen Lehraufträgen ist Roberto Simanowski seit 2001 als freier Autor für verschiedene Zeitschriften tätig. Von 2003 bis 2010 war er Assistant Professor am Department of German Studies an der Brown University in Providence (Rhode Island, USA).

 

Freitag, 25. Oktober 2013, 18 Uhr
Jean Paul, der Witz, die Postmoderne und die neuen Medien

Referent: Roberto Simanowski, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Basel, zu seinen Themenschwerpunkten gehören die Veränderungen des Schreibens im digitalen Zeitalter
Ort: InterFace AG, Unterhaching, Leipziger Straße 16

 

Videoaufzeichnungen

 

 

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Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

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