» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

     » Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

     » Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Wutz

 

Schulmeisterlein Wutz Beck  

 

 

Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal. Eine Art Idylle. Mit einem Nachwort von Beatrix Langner. C. H. Beck. München 2013.

 

      
90 Seiten    
Preis: 12,95 €    
ISBN: 978-3-406-63828-2    
Erscheinungsdatum: 14. September 20012
Auch als E-Book
      

„Wie war dein Leben und Sterben so sanft und meeresstille, du vergnügtes Schulmeisterlein Wutz!“ Jean Paul hat in seinem frühen Werk den liebenswürdigsten Sonderling der deutschen Literatur geschaffen. Schon in den düsteren Mauern des Internats übt der spätere Schulmeister sich in der „Wutzischen Kunst, stets fröhlich zu sein“. Und bereits als Schüler vollendet er diese Kunst, indem er sich am Fastnachtsmorgen in die Liebe hineintanzt und dem roten Taschentuch der jungen Justina verfällt.

Als Schulmeister in dem Dörfchen Auenthal wird er sich selbst die wichtigsten Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt nicht leisten können – doch damit auch er etwas Gescheites zu lesen bekommt, schreibt er sich seinen Werther und seine Kritik der reinen Vernunft einfach selbst. Nur kann er sich am Ende, nach langem Studium in seiner Bibliothek, nicht mehr erklären, warum die Buchdrucker die Texte so sehr verfälschen, dass man sie nicht wiedererkennt ... Jean Pauls „Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz“ ist das beliebteste Buch seines Schöpfers und wird hier mit einem Nachwort der Jean-Paul-Biographin Beatrix Langner – unverfälscht – neu aufgelegt.

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Jean Paul 2013 e.V.
Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

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