Zazie-Charlotte Pfeiffer
Aus mehr als 160 Einsendungen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland wählte die Jury 24 GewinnerInnen des Schülerschreibwettbewerbs „Jean Pauls Taschendruckerei“, ausgeschrieben vom Verein Jean Paul 2013. Die jungen AutorInnen stellen sich vor und präsentieren ihre Geschichte.
Hallo! Ich heiße Zazie-Charlotte Pfeiffer, bin siebzehn Jahre alt und wohne in Köln-Ehrenfeld. Im Moment mache ich gerade mein Abitur und würde danach unglaublich gerne Medizin studieren, aber erst einmal will ich die Welt kennen lernen. Reisen hat für mich eine ganz große Bedeutung und macht mich in Kontakt mit Tieren, verschiedenen Kulturen, Natur und manchmal auch einfach gemeinsam mit der Einsamkeit immer wieder glücklich und dankbar. Das Leben ist so vielfältig und wunderschön, dass ich es immer wieder freudig entdecke und zuweilen auch gerne um 180 Grad wende.
Schreiben bedeutet für mich Freiheit. Kurzgeschichten schreibe ich erst seit ca. einem halben Jahr, aber dennoch hat mich gerade diese Art zu schreiben von Anfang an fasziniert, weil ich so viele Ideen und auch einfach mal spontane Eindrücke darin verarbeiten und entdecken kann. Wenn ich etwas schreibe, denke ich nicht darüber nach wie ich es jetzt am besten aufbauen könnte, sondern ich versuche ein Gefühl, einen Gedanken oder schlichtweg eine Stimmung aufzugreifen und daraus etwas zu formen. Das bedeutet alles für mich. Freiheit, Glück und das Gefühl, etwas von ganzem Herzen zu lieben. Schreiben ist der Weg in die Welt!
Von Zazie-Charlottte Pfeiffer
Es ist früh am morgen und alles ist noch ganz still, als ich die Tür zuziehe und die Wohnung meines Vaters leise verlasse. Mindestens bis zehn wird er weiter so bäuchlings in seinem Zimmer mit den dünnen Wänden liegen, durch die ich ihn nachts Schnarchen höre. Vielleicht auch länger, aber das weiß ich nie genau.
Ich trage meine ausgelatschten Flipflops in der linken Hand, während meine Rechte die längliche Pappschachtel eng umklammert hält – so fest, dass sie schon einige Knicke hat. Papa weiß nichts von der Pappschachtel und er weiß auch nicht, dass ich so früh schon aus dem Haus gehe, aber er könnte zu dem Ganzen sowieso nichts sagen. Meine nackten Füße tapsen lautlos über den glatten Linoleumboden, dessen eintöniges Grasgrün sich matt und schwer auf meine Lider legt und sie müde werden lässt. Dabei soll Grün doch eine so erfrischende Farbe sein. Ich gähne leise, halte mir die Hand mit der Pappschachtel vor den Mund und nehme sie gleich wieder runter, weil mir beim Anblick der Schachtel übel wird.
Ich warte nicht auf den Aufzug, sondern eile lautlos die Treppenstufen hinunter, während ich immer wieder bete, dass keiner der Nachbarn plötzlich die Tür öffnet und mich mit nackten Füßen und ungeschminkt durch das Treppen-haus laufen sieht, aber ich habe Glück und komme ungesehen bis zur Haustür, wo ich mich am Türrahmen abstütze, um die Flipflops anzuziehen. Als ich mich nach vorne beuge, jagt ein ziehender Schmerz durch meinen Bauch und krallt sich fest um meinen Unterleib.
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Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
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Poesie und Information
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