» Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

     » Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

Jean Pauls Erben 2013 Literaturfestival

Im September 2013 veranstaltete der Verein Jean Paul 2013 das Literaturfestival „Jean-Pauls Erben“ als einen Höhepunkt einer Reihe von Veranstaltungen und Angeboten für Jugendliche und Schulen.

Jean Pauls Erben2013Das Festival war für ein junges und jung gebliebenes Publikum konzipiert und wurde von modernen Protagonisten, Musikern, Rappern und zeitgenössischen Autoren und deren Auseinandersetzungen mit zeitgemäßer Literatur geprägt. Es richtete die Aufmerksamkeit auf aktuell publizierende, junge Literaten und bot anhand verschiedener Lesungen, Workshops, Poetry-Slams und Musikveranstaltungen den Teilnehmern die Möglichkeit, Literatur und die Leidenschaft zum geschriebenen Wort aus einer modernen Perspektive zu erleben, bei der zunächst nicht zwingend das Werk Jean Pauls im Mittelpunkt stehen musste. Angedacht war vielmehr gerade in den Schulen die aktive Auseinandersetzung mit moderner Literatur, die nicht nur Interesse wecken, sondern vor allem die eigene Schreib- und Lesekompetenz in Anlehnung an den Sprachschöpfer Jean Paul stärken sollte.

An den Gymnasien sowie den Fachoberschulen und Berufsbildenden Oberschulen der Region lieferten die Poetry-Künstlerin Pauline Füg und der Jungautor Andreas Stichmann den Schülern Anreize, sich mit Lyrik auseinanderzusetzen und sich für das geschriebene bzw. gesprochene Wort zu begeistern, und an den Haupt- und Mittelschulen der Rapper Danny Fresh.

Veranstaltungsprogramm „Jean Pauls Erben 2013“ (PDF)

 


Danny Fresh (Hauptschule/Mittelschule)

Danny Fresh startet seine Musikerkarriere mit der HipHop-Combo W4C 1993. Im Jahr 2006 erscheint sein erstes Solo-Album „Veni“, das er als Toursupport von Xavier Naidoo vor einem großen Publikum im gesamten deutschsprachigen Raum vorstellt. Seit 2007 gibt Danny Fresh fast wöchentlich Rap- und Text-Workshops in den unterschiedlichsten Zusammenhängen: einzelne Workshops in Jugendhäusern, mehrjährige Projekte an Schulen, Fortbildungen für Lehrer, Vorlesungen an Hochschulen oder auf Messen und bei Jugendprojekten mit Symphonie-Orchestern.

Workshops mit Danny Fresh
Der Schwerpunkt der Workshops ist das Schreiben von eigenen Texten (nicht nur Rap) mit den Teilnehmern. Vom Sammeln der ersten Ideen, der Vermittlung von musikalischen Grundlagen und Basics des Songwritings bis hin zum gemeinsamen Einüben und Performance der geschriebenen Texte. „Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben sich in ihrer eigenen Sprache zu ihren Themen zu äußern – das ist für mich das Wichtigste in den Workshops. Wer selbst anfängt kreativ zu sein, reflektiert Sprache und Musik vollkommen neu.“ (Danny Fresh)

Ziel des Rap-Workshops ist es, Wege aufzuzeigen, wie man die eigenen Gedanken und Themen zu Papier bringen kann, welchen Teil Rap in der HipHop-Kultur spielt und dass Schreiben weitaus mehr ist als eine Pflichtaufgabe im Deutschunterricht. Wege zur Themenfindung stehen genauso auf dem Programm wie die Auseinandersetzung mit verschiedenen Stilmitteln, Reimformen und einfach nur Schreiben, um den Kopf leer zu bekommen. Und um es weniger wie Deutschunterricht auszudrücken: Es geht um Flow, Style und Message.

Workshop 1 und 2 in den Klassen M 7 und M 9 an der Gutenbergschule Rehau am 18.09.2013
Workshop 3 und 4 in den 5./6. und 7./8. Klassen der Jean-Paul-Mittelschule Wunsiedel am 19.09.2013
Workshop 5 und 6 in den Klassen M 9 und M 10 an der Geschwister-Scholl-Schule Schwarzenbach an der Saale am 20.09.2013

Andreas Stichmann (FO/BO/Gymnasium)

Andreas Stichmann (Foto: (c) Patricia Neligan)Andreas Stichmann wird 1983 in Bonn geboren und kommt über das Comiczeichnen zum Schreiben. Er studiert am Leipziger Literaturinstitut und verbringt längere Zeit in Südafrika und im Iran, Reisen, die sein Schreiben beeinflussen. 2008 erscheint sein erster Erzählband „Jackie in Silber“ (Mairisch-Verlag), für den er mehrfach ausgezeichnet wird, unter anderem mit dem Clemens-Brentano-Preis und dem Stipendium des Literarischen Colloquiums Berlin. Außerdem erhält er den Kranichsteiner Literaturförderpreis und den Hamburger Förderpreis für Literatur 2010. Sein erster Roman „Das große Leuchten“, der 2012 im Rowohlt-Verlag erscheint, wird für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert. 2013 erhält er dafür den mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis zum Bremer Literaturpreis.

Workshops mit Andreas Stichmann
Neben Lesungen in Schulen bietet Andreas Stichmann auch Workshops in Schulen an. Hier geht es darum, einem jungen Autor zu begegnen, ihm Fragen zur Arbeit und zum Leben eines Autors zu stellen und, im Falle eines Workshops, unter seiner Anleitung selbst kreativ zu werden. Kleine Schreibaufgaben, die am Ende des Workshops vielleicht schon zu einem geschlossenen Text führen, sind dabei ein Ziel, je nach Länge des Workshops auch das gemeinsame Schreiben an einem längeren Text, der u.U. zu einem kleinen Buch/Heft werden kann. Vor allem aber soll es um einen ersten Einblick in die Fragestellungen, die sich im kreativen Schreibprozess stellen, gehen und natürlich um den Spaß am Schreiben.

Workshop 7 und 8 in der 7. und 9. Klasse am Herder-Gymnasium Forchheim am 20.09.2013

 

Pauline Füg (FO/BO/Gymnasium)

Die Bühnenpoetin, Autorin und Psychologin Pauline Füg aus Eichstätt kann bereits auf zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturmagazinen zurückblicken. 2009 erscheint das Album „an grauzonen vorbei“ ihres Elektro-Poesie-Projektes „großraumdichten“ im Sprechstation-Verlag, 2011 ihr Lyrikband „die abschaffung des ponys“ im stellwerck-Verlag. Pauline Füg gibt Poetry-Slam-Schreibworkshops, z.B. für das Theater Ingolstadt und für eine Vielzahl von Schulen. Sie ist zudem Mitglied der Eichstätter Schule (großraumdichten, lichtpunkt-film, radient audiovisual arts) und des Alzpoetry-Teams.

Workshops mit Pauline Füg
Poetry-Slams sind moderne Dichterwettkämpfe, wie sie ganz ähnlich schon im alten Griechenland und im Mittelalter bestehen. Der moderne Poetry-Slam hat seine Wurzeln im Amerika der 80er-Jahre. Auf den Poetry-Slam-Bühnen sieht man gelebte Literatur, Texte die von den Dichtern selbst geschrieben und oft sogar auswendig performt werden. In den letzten Jahren gibt es zunehmend eine Bewegung namens U20-Workshops. Das heißt, erfahrene Bühnenpoeten wie Pauline Füg kommen in Schulen, geben Kostproben ihrer Texte und arbeiten mit Schülern (die U20, also unter 20 Jahre alt sind) daran, eigene Zeilen, eigene Gedichte und Geschichten aufs Papier zu bringen und gekonnt vorzutragen.

Workshops 9 und 10 in den Klassen Q 11 und 7 am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth am 24.09.2013

Workshops 11 und 12 in der Ober- und Mittelstufe des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels am 25.09.2013

Workshops 13 und 14 in der Kulturklasse und der Sozialklasse der Beruflichen Oberschule Bamberg am 26.09.2013

Workshop 15 in der Oberstufe des Luisenburg-Gymnasiums Wunsiedel am 27.09.2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Jean Paul 2013 e.V.
Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

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