Clemens von Reusner
1. Preis Sparte Radiophone Klangkunst
Clemens von Reusner, Braunschweig
de monstris epistola
„Uraufführung“ als Klanginstallation (Ausschnitt) bei der Einweihung von Jean Pauls Geburtszimmer am 21. März 2013 zur Geburtsstunde um 1.30 Uhr in Wunsiedel, Evangelisches Gemeindehaus, Jean-Paul-Platz 5
Ursendung 25. Mai 2013 in „The artists corner“, Hessischer Rundfunk, hr2-kultur, 23.05 Uhr
Clemens von Reusner, geboren 1957, Komponist und Klangkünstler. Nach dem Studium (Musikwissenschaft, Musikpädagogik, Schlagzeug bei Abbey Rader und Peter Giger) Tätigkeit als Komponist und Musiker in verschiedenen Ensembles sowie als Musiklehrer, Dozent und Autor. Seit Ende der 1970er-Jahre Auseinandersetzung mit elektronischer Musik, Hörspielen und Soundscape-Kompositionen. Ende der 1980er-Jahre Entwicklung der Musiksoftware KANDINSKY MUSIC PAINTER.
Clemens von Reusner ist Mitglied der Gesellschaft für Neue Musik (GNM). Von 2010 bis 1012 war er Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für elektroakustische Musik (DEGEM). Im Zentrum seiner Arbeiten stehen gleichermaßen rein elektronisch erzeugte wie an besonderen Orten vorgefundene Klänge, z.B. solche, die der Alltagserfahrung meist entzogen sind, wie die Klanglandschaft eines Industriehafens, Orte mit speziellen technischen Anlagen oder auch nächtliche Klangszenen in einer Großstadt. www.cvr-net.de
Werkkommentar
Meine Annäherung als Komponist an Jean Paul aus Anlass seines 250. Geburtstages am 21. März 2013 ist nicht nur eine gedankliche, sondern im Rahmen dieses Projekts auch eine räumliche, indem ich Orte seiner frühen Kindheit und Jugend in Wunsiedel, Joditz, Schwarzenbach und Hof aufgesucht habe.
Dem romantischen Streben nach der Synthese zwischen Poesie und Wirklichkeit im Werk Jean Pauls entsprechen in dieser Komposition die Synthese zwischen Hörbarem der heutigen akustischen Realität an den Orten der Kindheit und Jugend und akustisch potenziell darin Enthaltenem sowie von mir dort hinein Gedachtem. Es kommt zu einem Wechselspiel zwischen heutiger akustischer Realität und daraus abgeleiteter und imaginierter akustischer Sphäre – Vertrautes und Fremdes gleichermaßen und gleichzeitig.
Das Einbrechen der Imagination in die „normale“ Welt, wie sie beispielhaft und ins Groteske gesteigert in der Beschreibung des Kampfes um den achtläufigen „Doppelhasen“ („Dr. Katzenbergers Badereise“, 15. Summula) dargestellt ist, ist gespiegelt durch das Eindringen der elektronischen Klangwelt in die reale akustische Welt der heutigen Orte. Zu dieser gehören die vielfältigen Klänge der Kirchenglocken und des Wassers (die Saale, Wasserspiele, die zahlreichen Brunnen besonders in Wunsiedel) ebenso wie die Klänge des Alltags auf dem Lande und in der Stadt, das selbstvergessene Spiel der Kinder, Passanten, Gespräche, Straßenverkehr, Landwirtschaft, Handwerker.
Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
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Poesie und Information
Immer am Montag war Hundsposttag.
Zu Wochenbeginn versendeten wir einen Aphorismus von Jean Paul, und in unregelmäßigen Abständen informierte der Newsletter über Termine und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jubiläumsjahr 2013.