» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

     » Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

     » Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

Daniel Reim: Blumenstück

 

Daniel Reim Blumenstueck   Daniel Reim: Blumenstück – Ein atheistischer Albtraum nach Jean Paul und Tariro Tshuma. Hg. von Gabriele Röhler und Stadt Bayreuth. Stadt Bayreuth Kunstmuseum / Dein Name Comics. Bayreuth 2013.
     
24 Seiten    
Preis: 4,95 €    
ISBN: 978-3935880275    
Erscheinungsdatum: 24. Januar 2013
     

„Wenn einmal mein Herz so unglücklich und ausgestorben wäre, daß in ihm alle Gefühle, die das Dasein Gottes bejahen, zerstöret wären; so würd' ich mich mit diesem meinem Aufsatz erschüttern und er würde mich heilen und mir meine Gefühle wiedergeben.“ Jean Paul

Christus? – Ist kein Gott? ... Es ist keiner! – 1796 veröffentlicht Jean Paul Richter in seinem „Siebenkäs“ die Beschreibung eines ganz persönlichen Albtraums, dessen Schilderung von dem giftigen Dampf, der dem Herzen dessen, der zum erstenmal in das atheistische Lehrgebäude tritt, erstickend entgegenzieht heilen sollte. Daniel Reim schuf daraus nun eine doppelt autobiographische Bildergeschichte. Er selbst vor kurzem zu Christus bekehrt, erzählt Bild für Bild jenen Albtraum Jean Pauls als Comic nach, tritt dabei sogar an dessen Stelle, und fügt seiner Arbeit, die zum 250sten Geburtstag des Dichters entstand, hinzu, was jener damals versäumte: Ein Glaubensbekenntnis.

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Jean Paul 2013 e.V.
Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

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