Michael Geymeier
Aus mehr als 160 Einsendungen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland wählte die Jury 24 GewinnerInnen des Schülerschreibwettbewerbs „Jean Pauls Taschendruckerei“, ausgeschrieben vom Verein Jean Paul 2013. Die jungen AutorInnen stellen sich vor und präsentieren ihre Geschichte.
Alle Welt nennt mich Michael Geymeier oder kurz Micha. Ich bin 16 Jahre alt, komme aus Schönwald, was nicht weit von Jean Pauls Lebensstationen Wunsiedel und Schwarzenbach liegt, und gehe auf das Gymnasium, in dem einst auch der Master himself die Schulbank drückte. Geschrieben hab ich eigentlich schon immer nebenbei, mal Gedichte, mal Kurzgeschichten, aber meist mit Humor und eher skurrilen Themen – schließlich ist es langweilig, immer nur eine Wiese abzugrasen und das zu beschreiben, was schon 1000 Dichter zuvor besungen haben. Deshalb versuche ich manchmal, etwas total Absurdes mit einer tiefsinnigen Aussage zu verbinden, wie ich das auch in der Wettbewerbsgeschichte getan habe. Wenn ich mal nicht schreibe, befinde ich mich im Abistress oder erzeuge Musik. Entweder durch das Drücken von Tasten oder mithilfe von Bleistift und Radiergummi.
Menschenfarce surströmming’scher Art
Von Michael Geymeier
Zwei Autos kollidierten auf der Straßenkreuzung, als der Android die Karl-Marx-Straße in Richtung Treptower Allee verließ. Ungeachtet des gerade neben ihm geschehenen Unglücks setzte er seinen Weg durch die Menschenmasse des Gehsteigs fort, auf dem ihm nun immer mehr Leute – wie auf einem Tummelplatz – entgegenkamen. So schwamm er beharrlich gegen dem Strom blitzschneller Aale, ohne hinter sich zurückzuschauen und zu sehen, wie der Schwarm seine Opfer umzingelte und auf bestialische Weise niedergaffte. Der Maschinenmann schien sich auch nicht von dem Geräuschpegel irritieren zu lassen, den die Fischmeute um ihn her beim Vorbeifließen und Zerfleischen der Toten erreichte.
Der Fluss schien allmählich versiegen zu wollen, als ein undefinierbares, bisher unbekanntes Objekt im Blickfeld des Androiden sein Interesse vom Wegesziel auf dieses unförmige Etwas ablenkte. Er war inzwischen in eine Seitenstraße abgebogen, wo der Ansturm noch geringer war. Während er also hinter sich die kreischenden Sirenen einiger Einsatzfahrzeuge nur undeutlich wahrnahm, versuchte er, Informationen über die rätselhafte Masse zu gewinnen, deren Farbe im Bräunlichen lag, nicht weit des Schokoladentons, aber fast der eines colaartigen Erfrischungsgetränkes glich. Überhaupt hatte der Batzen etwas von einer Portion Mousse au Chocolat, obschon seine Konsistenz ungleich fester beschaffen zu sein schien.
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Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
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