Mara Biebow
Aus mehr als 160 Einsendungen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland wählte die Jury 24 GewinnerInnen des Schülerschreibwettbewerbs „Jean Pauls Taschendruckerei“, ausgeschrieben vom Verein Jean Paul 2013. Die jungen AutorInnen stellen sich vor und präsentieren ihre Geschichte.
Ich bin 16 und Schülerin. Derzeit besuche ich die 10. Klasse eines Gymnasiums. Seit etwa zwei Jahren beschäftige ich mich ernsthaft mit dem Schreiben. Wenn ich am PC sitze, ein leeres Word-Dokument vor mir, kann ich in eine ganz andere Welt eintauchen. Außerdem finde ich es faszinierend, wie man mit wenigen Worten eine große Wirkung erzielen kann. Aber nicht nur das Schreiben hat es mir angetan. Ich zeichne auch sehr gerne. Und wenn ich nicht gerade am Schreibtisch sitze, findet man mich am ehesten auf dem Pferderücken oder mit unserem Hund in der Natur unterwegs.
Von Mara Biebow
Er war alt. Sehr alt. Sein Gesicht war von Falten durchzogen und seine Augen hatten schon viele Winter gesehen. Mit einem Schraubenzieher in der Hand starrte er aus dem kleinen Fenster. Draußen regnete es. Die dicken grauen Wolken hingen so tief, dass sie fast die ebenso grauen Türme der Fabrik berührten. Er mochte dieses Wetter. Es passte zu seinem Leben. Grau und trist, wie die Wolken, wie die Türme. Mit einem Seufzer wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Ein kleiner Junge lag mit geschlossenen Augen vor ihm. Unter seiner Haut verbarg sich ein komplexes System aus Drähten, Platten und Schrauben. Er war, wie so viele andere, als rohes Fabrikstück zu ihm gekommen. Jetzt sah er schon aus wie ein echter Mensch. Nur noch eine Kleinigkeit fehlte. Die Batterie. Vorsichtig schraubte er eine kleine Platte am Oberschenkel des Jungen auf. Mit einer Zange nahm er die empfindliche Batterie aus ihrer Schutzhülle. Seine Augen verengten sich. Auf seine Stirn traten Schweißperlen. Langsam ließ er sie in die Öffnung gleiten. Mit der schmalen Zange führte er verschiedene Drähte zu den Polen. Ein Funke sprang über. Ein zweiter. Bevor er den letzten Draht mit dem Pol verband, schob er ein schmales, weißes Blättchen zwischen Draht und Pol. Endlich schraubte er die Platte wieder drauf. Erst jetzt wischte er sich mit einem verstaubten Tuch den Schweiß von der Stirn. Ein grauer Streifen blieb zurück.
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Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
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Poesie und Information
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