Leben und Werk
„Wenn ihr wüßtet, wie wenig ich nach J.P.F. Richter frage; ein unbedeutender Wicht; aber ich wohne darin, im Wicht.“
Ganz klar, hier übt sich ein Autor im Understatement. Aber eines ist sicher: Johann Paul Friedrich Richter war alles andere als eitel. Es gibt unzählige Berichte von Zeitgenossen, die bemerken, dass er sehr schlicht, wenn nicht sogar nachlässig gekleidet war. Das ist auch kein Wunder, bedeckt die Kleidung doch nur den Wicht, in dem Jean Paul wohnt. Seine wahre Heimat war stets eine geistige, was schon allein daran erkennbar wird, dass der Charakter, der am häufigsten in Richters Werken vorkommt, einen altbekannten Namen trägt – er nennt sich Jean Paul.
Ein unbedeutender Wicht war er freilich nicht, aber überzeugen Sie sich selbst: Auf den Seiten des Literaturportals Bayern finden Sie Informationen zu Leben, Werk und Wicht.
„Oft weiß ich kaum, was ich eigentlich aus mir machen soll als Bücher.“ (Vita-Buch, 1817)
„Ich bin der Autor der Einsamkeit …“ (1816)
Unter dem Titel „Jean Paul – Eine Fremdlebensbeschreibung“ finden Sie im Menü Service eine PowerPoint-Präsentation mit Informationen zu Leben und Werk des Dichters zum Download.
Lebensdaten:
1763: am 21. März geboren im oberfränkischen Wunsiedel. Kindheit in Joditz und Schwarzenbach, ärmliche Verhältnisse
1779: Erste überlieferte Texte. Studium der Theologie in Leipzig, Flucht vor Gläubigern
1786: Hofmeisterstelle auf dem Rittergut in Töpen, später Winkelschultätigkeit in Schwarzenbach, 1792: Liebe zu Amöne Herold, Verlobung mit deren jüngerer Schwester Caroline Herold
1794: Rückkehr nach Hof
1796: Reisen nach Weimar, Umzug nach Leipzig, Aufenthalte in Weimar und Berlin, Bekanntschaft und Gedankenaustausch mit den Geistesgrößen der Zeit
1801: nach diversen Ver- und Entlobungen Hochzeit mit Caroline Mayer in Berlin, Geburt der Tochter Emma (1802), Sohn Max (1803) und Odilie (1804)
1804: Umzug nach Bayreuth nach Aufenthalten in Meiningen und Coburg beendet die Wanderjahre. Bevorzugter Schreibort: die Rollwenzelei nahe der Eremitage. Dort exzessiver Biergenuss. Ausgedehnte Reisen zu Freunden, Lesern und Verlegern
1821: Tod des Sohnes wird als Schicksalsschlag empfunden, Krankheiten verdüstern sein Leben, Grauer Star führt zu fortschreitender Erblindung, Brustwassersucht
1825: am 14. November abends gegen 20 Uhr stirbt Jean Paul in Bayreuth
Werke (Auswahl):
Abelard und Heloise (Briefroman, 1781, unveröffentlicht)
Grönländische Prozesse (Satiren, 1783, anonym)
Auswahl aus des Teufels Papieren (Satiren, 1789, unter Pseudonym J.P.F. Hasus)
Die unsichtbare Loge (Roman, 1793, erstmals als „Jean Paul“), dabei:
Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal (Erzählung, 1793)
Hesperus oder 45 Hundposttage (Roman, 1795)
Leben des Quintus Fixlein (Erzählung, 1796)
Siebenkäs (Roman, 1796f.)
Der Jubelsenior, Das Kampaner Thal (Idyllen, 1797)
Titan (Roman, 1800-03)
Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch (Erzählung, 1801)
Vorschule der Ästhetik (1804)
Flegeljahre (Roman, 1804f.)
Freiheits-Büchlein (1805)
Levana oder Erziehlehre (1806)
Dr. Katzenbergers Badereise (Erzählung, 1809)
Der Komet, oder Nikolaus Marggraf (Roman, 1820-22)
Selberlebensbeschreibung (Autobiographie, 1826 posthum)
Jean Paul-Taschenatlas
Jean Paul-
Taschenatlas. Herausgegeben von Bernhard Echte und Michael Mayer im Nimbus Verlag. Publikation zur Litfaßsäulenausstellung Jean Pauls Orte im Jubiläumsjahr 2013. Rezensionen: NZZ, FNP, FLZ, JJPG, Neues Deutschland, Frankenpost, Das Blättchen, TP Würzburg, ZfGerm
Jean Paul Bildbiographie
Das Wort und die Freiheit. Jean Paul Bildbiographie. Hrsg. von Bernhard Echte und Petra Kabus im Nimbus Verlag.
Rezensionen: Neue Zürcher Zeitung, Fränkischer Sonntag, CULTurMAG, Lesart, PAZ, ekz, Frankenpost u.a.
Pressespiegel
Lesen Sie Artikel zu Publikationen und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jahr 2013.
Poesie und Information
Immer am Montag war Hundsposttag.
Zu Wochenbeginn versendeten wir einen Aphorismus von Jean Paul, und in unregelmäßigen Abständen informierte der Newsletter über Termine und Veranstaltungen im Jean-Paul-Jubiläumsjahr 2013.