» Unter Denken eines bösen Gedankens
     auf der Gasse ehrerbietig gegrüßt werden. «

» Jeden Tag
     mache dich auf viele Wunder gefaßt. «

» Die größten Städte und Genies
sind unregelmäßig gebauet,
voll Sackgassen und Paläste. «

» Man kommt leichter zu jedem
     andern als zu sich. «

     » Manches »Gesuchte« wäre es nicht,
        wenn der Verfasser mehr suchte. «

» Ein Kind sei euch heiliger als die
   Gegenwart, die aus Sachen
     und Erwachsenen besteht. «

» Nichts ist fataler, als wenn gerade
die letzte Flasche altes Bier schlecht ist. «

» Man verdirbt unter Leuten,
die einen nicht übertreffen. «

» Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. «

» Er ist ein besonderer Freund
       – von Feinden. «

» Was alles Böses gegen das Bier
     bei Philosophen gesagt wird,
         gilt nicht bei mir. «

» Bei Gott, alle Welt spricht,
und niemand kommt zu Wort. «

» Die Blumen schlafen,
         aber nicht das Gras. «

» Auf der Welt ist alles natürlich,
       ausgenommen die Welt selber. «

» Ich merke Namen so wenig,
daß ich oft vor dem Spiegel frage,
wie heißt der darin? «

» Das Paradies verlieren
und den Paradiesvogel behalten. «

     » Die Poesie ist die Aussicht
aus dem Krankenzimmer des Lebens. «

» Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar. «

» Niemand hat weniger Ehrgefühl
      als eine Regierung. «

» Entwirf beim Wein,
         exekutiere beim Kaffee. «

» Die Bücher sind die
        stehende Armee der Freiheit. «

» Eine Blattlaus hat mehr Ahnen
   als ein Elephant. «

» Die Tat ist die Zunge des Herzens.«

» Hätte ich keine Bücher zu schreiben: ich wäre der beste Ehemann. «

» Weiber sprechen lieber von,
          Männer in der Liebe. «

» Ein Rathhaus gehört zum Hausrath
       einer Stadt. «

Jean Pauls Orte: Stuttgart

Enthüllung der Jean-Paul-Litfaßsäule in Stuttgart
Do 21. März 2013, 11 Uhr, vor dem Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstr. 4

Enthüllung mit Timo Brunke und dem Jean-Paul-Kenner Armin Elhardt, die den Dichter mit musikalischer Untermalung zu Wort kommen lassen

 

Pressemitteilung: 250 Jahre Jean Paul – Überregionale Ausstellung mit Jean-Paul-Litfaßsäule in Stuttgart

 

 

 

Jean Paul in Stuttgart

Jean Pauls traditionelle Sommerreise führte ihn 1819 für einen Monat nach Stuttgart (7. Juni – 9. Juli). Eingeladen hatte ihn sein Verleger Cotta, bei dem Jean Paul den Roman «Flegeljahre» (1804/05), die Erzählung vom «Feldprediger Schmelzle» (1809), zahlreiche Beiträge zum «Morgenblatt» sowie mehrere Aufsatzsammlungen und politische Schriften veröffentlicht hatte.

Bei Jean Pauls Ankunft hält sich Cotta jedoch auf seinem Landgut auf und lässt den berühmten Autor eine Woche lang warten. Der ist allerdings froh, nicht im «Palast » seines Verlegers logieren zu müssen und mietet sich – nach zwei unerquicklichen Nächten im Gasthof «König von England» – beim Kaufmann Carl Mohr ein. Georg Reinbeck, Friedrich Weißer und Therese Huber, die Redakteure von Cottas «Morgenblatt», versuchen, den abwesenden Verleger zu ersetzen und verschaffen Jean Paul täglich neue Einladungen zum Thee oder Abendessen. So lernt er die Schriftsteller Haug und Matthison kennen, den Bildhauer Dannecker, den Hofrat von Hartmann, die Gräfin von Beroldingen, das württembergische Herzogpaar und andere.

Dabei fiel Jean Paul die Sparsamkeit der Schwaben auf: «Hier wird man aus den Thees gewöhnlich ohne Abendbrod heimgeschickt», schreibt er seiner Frau nach Bayreuth. Als Cotta endlich erscheint, ist sein «Nachmittagsthee» gar ein «lumpiger: kein Tropfen Punsch!» Jean Paul bleibt reserviert und lehnt es ab, sich dem König vorstellen zu lassen, denn «er liest wenig und hat nur einige Offiziere bei sich». Wohl fühlt er sich dagegen auf der Silberburg, wo er schreibt, und bei einem Picknick auf der Gaisburg, das zu seinen Ehren von der Gräfin Beroldingen veranstaltet wird. Am Ende konstatiert er, daß ihm Stuttgart «je länger, je lieber» geworden sei. Doch seinen neuen Roman «Komet» (1820) gab er nicht mehr Cotta, sondern Georg Reimer in Berlin.

„Jean Paul in Stuttgart“ mit Veranstaltungen (PDF)

 

 

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Jean Paul 2013 e.V.
Wahnfriedstraße 1
95444 Bayreuth

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